Jäger schützen  Jagdhunde während dem Jagdeinsatz

Schon für wenig Euro zu haben: große Banner die auf einen Jagdhundeeinsatz hinweisen. Auch bei Churfrankenjäger zu leihen.

...............................................................................................................................

Immer im Einsatz: Jetzt ist Hauptjagdsaison für Gesellschaftsjagden oder Ansitzjagden auf heimisches Wild, ebenso für bestätigte Nachsucheführer  

Nachsuche. Die Nachsuche nach krankem Wild, das im Zusammenhang mit der Jagdausübung nicht zur Strecke gelangt, ist gesetzlich vorgeschrieben. Für die Nachsuche gibt es in den Bundesländern durch Rechtsverordnung bestätigte Schweißhundeführer. Nachsuchen bei durch Straßen- und Schienenverkehr verunfalltem noch aktivem Wild, sollten unter gleichen Gesichtspunkten erfolgen.

Das Nachsuchengespann. Das Nachsuchegespann besteht aus einem Nachsucheführer und einem oder mehreren von ihm geführten anerkannten Nachsuchehunden, sowie gegebenenfalls noch Beihunden bzw. Nachwuchshunden. Der Begriff „Nachsucheführer“ umfasst auch Nachsucheführerinnen. An den Nachsucheführer selbst werden hohe Anforderungen und Kenntnisse abverlangt. Er besitzt einen auf seinen Namen lautenden gültigen Jagschein. Dabei spielen einschlägige Erfahrungen aus der Jagdpraxis und körperliche Fitness eine wichtige Rolle. Darüber hinaus muss zu erwarten sein, dass er das Vertrauen der Mehrheit der jagdausübungsberechtigten Personen in seinem Einsatzgebiet genießt. Darüber hinaus verpflichtet sich ein Nachsucheführer, unbeschadet seiner resultierenden Verpflichtungen, gegenüber Dritten in Bezug auf seine Einsätze keine Angaben zu Personen und Revieren zu machen.

Der Nachsuchehund. Hierzu werden brauchbare Hunde geführt. Die Brauchbarkeit der zum Nachsucheeinsatz herangezogenen Hunde muss durch eine entsprechende Prüfung nachgewiesen und von Jagdverbänden bestätigt werden. Eine qualifizierte Nachsuchearbeit auf der Schweißfährte ist bei schwierigen Nachsuchen nur von Hunden zu erwarten, die fortlaufend trainiert und sich in der Praxis bewährt haben. Nachsuchehunde müssen sicht- oder mindestens standlaut sein und über die notwendige Wildschärfe verfügen.

Nachsuchen über Reviergrenzen hinweg. Wünschenswert wären Nachsuchen ohne Grenzen, dies wird beispielsweise in Baden-Württemberg und Hessen durch eine Rechtsverordnung praktiziert. Der anerkannte Nachsucheführer kann dort Reviergrenzen queren und ohne Abbruch oder Verzögerung praktischen Tierschutz anwenden. In Bayern besteht die Möglichkeit, gegenseitig schriftlich eine Nachsuche unter Reviernachbarn zu vereinbaren, das ist aus tierschutzgründen dringend anzuraten und erfüllt die Verpflichtung aus § 22a Bundesjagdgesetz und Art. 37 Bayerisches Jagdgesetz.

Folgende bestätigte Nachsucheführer empfehlen sich Churfrankenjäger:

Bodo Ballmann, 63931 Kirchzell, 0171 6321318 oder 09373 1810, Hund: BGS, Bestätigter Nachsucheführer Landesjagdverband Baden-Württemberg und Hessen

Wolfgang Karl, 97901 Altenbuch, Telefon 0171 733 85 11 oder 09392 93988, Hund HS, Bestätigter Nachsucheführer BJV Kreisgruppe Marktheidenfeld und LJV Baden-Württemberg, Jägervereinigung Wertheim

..............................................................................................................................

Veranstaltung vom Samstag, 15.09.2018 im EJR Miltenberg 7, Stadtwald Miltenberg,

Bildquelle: Michael Huber

Großer Andrang unter Hundefreunden und Hundeleuten

Miltenberg. Am Samstag, 15. August 2018, fand im Stadtwald Miltenberg das Seminar über „Erste Hilfe bei unseren vierbeinigen Jagdhunden.“ statt. Eingeladen hat die Hegegemeinschaft Miltenberg auf eine Initiative von Forstamtsrat Ferdinand Hovens der Bayerischen Staatsforstverwaltung. Jäger aus vielen Hegegemeinschaften, Revierleiter, Meuteführer und Hundeleute informierten sich über Notmaßnahmen bei verletzten oder geschlagenen Hunden. Fast 30 Interessierte nahmen an der Veranstaltung teil, die durch eine erfahrene Tierärztin aus Weckbach moderiert wurde.

An den vierbeinigen Probanden wurde praktisch veranschaulicht, wie bei einem Notfall vorzugehen ist. Während der etwa dreistündigen Veranstaltung wurde auch über Erste-Hilfe-Taschen eingegangen, die bei richtigem Inhalt Hundeleben retten können. Daneben wurde eine maßgeschneiderte Stichschutzweste für Jagdhunde vorgestellt, die bei Nachsuchen oder Hundemeuten zum Einsatz kommen. Überzeugt waren die Anwesenden von diesen Westen als sie verdeutlicht bekamen, was im Gebrauch befindliche Stichschutzwesten bei ihren Einsätzen wegstecken müssen. Jägerinnen und Jäger tragen eine große Verantwortung für ihre vierbeinigen Jagdhelfer, sie sind sich über mögliche Gefahren draußen in den Revieren bewusst, die jeden Jagdhund im Einsatz begegnen können. Daher war es der Hegegemeinschaft wie dem Initiator sehr wichtig, profunde Erfahrungen und Tipps an Interessierte weiterzugeben.

Es wird voraussichtlich im Frühjahr eine Folgeveranstaltung stattfinden.

..............................................................................................................................

05.03.2018 I Auch in etlichen Regionen Bayerns wurde die Aujeszkysche Krankheit bei Schwarzwild nachgewiesen.

Das bedeutet für alle Hundebesitzer erhöhte Wachsamkeit und das Fernhalten ihrer Haustiere von lebendem Schwarzwild oder Kadavern hiervon. Für Menschen, Pferde und andere Einhufer birgt das Virus keine Gefahr. Am besten ist, man lässt Hunde in Wildschwein-habitaten nicht unbeobachtet frei laufen. Besondere Vorsicht ist bei Jagdhunden geboten, die mit Schwarzwild oder Schwarzwildaufbrüchen in Kontakt geraten, das mit dem Aujeszkysche Virus durchseucht ist. Auch sollten weder rohes Wildschweinfleisch noch Innereien an Hunde und Katzen verfüttert werden, die Erreger bleiben auch in rohem Schweinefleisch längere Zeit infektiös. Infizierte Hunde oder Katzen sind Endwirte, das Virus tötet sie bei Befall. Die ersten Symptome treten dabei in der Regel nach drei bis fünf Tagen auf, binnen ein, zwei Tagen stirbt das Tier. Es gibt bislang keinerlei Therapiemöglichkeiten. Grundsätzlich kann jedes Wildschwein eine Infektionsquelle darstellen. Aktuell verstarb ein Jagdhund im nördlichen Landkreis Landshut, ebenso bei Haßfurt, aber auch in unserem Nachbarland Hessen. Im Hessischen Odenwald verstarben 2017 zwei Hunde, davon einer bei Beerfelden, der sich offensichtlich in Bayern bei der Jagdausübung infizierte. Auch in weiteren Bundesländern verstarben Hunde an diesem todbringenden Virus, wobei die Dunkelziffer weitaus höher liegen kann. Mit diesem Virus - auch bekannt unter dem Begriff „Pseudowut“ - können sich außer Hunde und Katzen auch kleine und große Wiederkäuer oder Nager infizieren. Das Virus kann in der Umwelt bei 25° C bis zu 40 Tage überleben, die Aufnahme des Virus erfolgt oronasal. Bei Katzen erfolgt die Virusaufnahme fast ausschließlich über rohes infiziertes Schweinefleisch, bei Hunden wird auch von einer Übertragung durch Biss eines infizierten Wildschweins berichtet.

.................................................................................................................................

Hunde auf der Jagd

Bereits während der Planung einer Jagd in denen Jagdhunde zum Einsatz kommen, sollten Sie sich zum Jagdtermin über die Dienstzeit eines tierärztlichen Notdienstes informieren. Auf die Telefonnummer des tierärztlichen Notdienstes sollten alle Jagdteilnehmer zurückgreifen können. 

Erste Hilfe bei unseren vierbeinigen Jagdhelfern

Viele Jagdhundeführer sind beim Anblick verletzter oder geschlagener Hunde mit einer Erstversorgung überfordert, sie trauen es sich in dieser Stresssituation einfach nicht zu, einen Jagdhund zu verarzten. Die Furcht etwas falsch zu machen ist oft größer als das Wissen, jetzt richtig zu handeln. Schnelles Handeln aber ist besser, als den Hund sich selbst zu überlassen.

Neben oberflächlichen Hautwunden, Dehnungen oder Zerrungen denen unsere Jagdhelfer ausgesetzt sind, werden häufig Verletzungen durch stark wehrhaftes Wild herbeigeführt. Auch Rangeleien unter Artgenossen kommen auf den Jagden vor, nicht selten auch schwerwiegende innere Verletzungen und Knochenbrüche. Die endgültige Versorgung verletzter Hunde muss durch einen Tierarzt erfolgen, dennoch können Sie durch Erste Hilfe den Jagdhund erstversorgen und so sein Leben retten.

Gehen Sie folgernder Maßen vor

Bewahren Sie Ruhe, seien Sie leise und vermeiden nach Möglichkeit Hektik. Beachten Sie, dass auch der eigene verletzte Hund durch Schmerzen mitunter um sich beißen kann. Wiedersetzt sich der verletzte Hund ihrem Kontakt nicht, wirken Sie beruhigend auf den verletzten Jagdhelfer ein. Denn Hunde reagieren kolossal empfindlich auf Gemütsäußerungen, auch so lassen sich Schock und Schmerzen durch beruhigendes Verhalten wesentlich mildern. 

Blasse Schleimhäute

Bevor Sie mit einer Versorgung beginnen ist das Wichtigste - wie beim Menschen auch - die Kreislaufsituation des Hundes zu prüfen, denn zahlreiche Verletzungen gehen mit einem lebensbedrohlichen Schock einher. Symptome bei Schock ist eine Apathie, also geistige Abwesenheit, ebenso eine schnelle Atmung. Auch blasse Schleimhäute weisen darauf hin, gesunde Schleimhäute hingegen sind rosa. Bei Unklarheit über einen möglichen Schock drückt man mit dem Daumen auf die rosafarbene Mundschleimhaut bis diese blass wird. Entfernt man den Daumen wieder, füllt sich die Schleimhaut wieder mit Blut und färbt sich bei gesunden Hunden innerhalb von zwei Sekunden wieder rosa. Hunde im Schock zeigen eine deutlich verzögerte Blutfüllung. Schockpatienten durch Zusprache beruhigen und durch Decken gewärmt halten. Jetzt ist ein sofortiger Transport zum Tierarzt zwingend notwendig. Eine Lagerung des Hundes beim Transport, die den Hals nicht abknicken lässt, erleichtert das Atmen.

Bisswunden lokal und systemisch versorgen

Nach dem Kreislaufcheck beobachten Sie die Atemtätigkeit und halten die Atemwege frei. Hunde atmen durch Bewegung von Rippen und Bauch, dabei wird durch die Nase geatmet. Maulatmung findet nur bei ernsten Krankheitsfällen statt. Unfälle können die Atmung behindern, sie erschweren oder ihre Frequenz erhöhen. Verletzungen am Schädel sind ebenfalls in der Lage, das Luftholen durch Schädigungen des Atemzentrums im Gehirn einzuschränken. Verschmutzungen der Maulhöhle behindern ebenfalls die Atmung. Auch für derartige Verletzungen gilt der sofortige Weg zum Tierarzt. Sind Lebenssysteme, Kreislauf und Atmung stabil, untersuchen Sie die Verletzungen. Für Wunden geschlagener oder durch Artgenossen gebissene Hunde gelten, dass jede Wunde infiziert ist. Eine offensichtlich kleine Hautwunde kann sich durch solche Verletzungen erst nach einigen Tagen zu einem größeren Problem entwickeln, wenn sich die übertragenen Bakterien stark vermehrt haben. Um diesem Prozess vorzubeugen, muss jede Bisswunde ernst genommen werden. Erstversorgende sollten eventuell vorkommende stärkere Blutungen stillen, dies geschieht durch Kompressen. Sie werden per Hand oder durch Verbände fixiert. Auch wenn die Blutung gestillt ist, sollte eine offene Wunde für den Transport zum Tierarzt abgedeckt werden, um eine weitere Kontamination zu vermeiden. Anschließend ist der Weg zum Tierarzt unumgänglich.

Offene Verletzungen der Brustwand oder Risse in der Lunge

Sie führen zu einem Druckausgleich im Brustkorb. Dabei fällt im Extremfall die Lunge zusammen, und der Patient erstickt. Da aber beide Brustkorbhälften voneinander getrennt sind, kann bei einem einseitigen Druckausgleich der Patient einige Zeit überleben. Der Hund muss aber als schwerer Notfall unverzüglich tierärztlich versorgt werden. Eine offene Brustkorbwunde, durch die Luft ein- und ausdringt, fällt dem Hundeführer in der Regel noch sehr schnell auf. Ein Lungenriss dagegen ist nur durch eine erschwerte Atmung zu erkennen, die sich unter anderem durch eine Maulatmung äußert, wobei der Hund äußerlich unversehrt aussehen kann. Decken Sie in solchen Fällen unbedingt geöffnete Körperstellen ab, decken Sie den verletzten Hund wärmend ein.

Knochenbrüche

Kommt Ihnen ein Hund nur noch auf drei Läufen, halten Sie das gebrochene Bein hoch. Mitunter kann man auch erkennen, dass die Gliedmaßenachse nicht mehr gegeben ist und das Bein unkontrolliert herunterbaumelt. Beim Umgang mit gebrochenen Läufen gilt äußerste Vorsicht, da diese Verletzung ausgesprochen schmerzhaft ist. Um die Schmerzen zu reduzieren, sollte ein gebrochener Knochen stabilisiert werden. Dies ist nicht immer leicht, und manchmal werden dem Hund mehr Schmerzen bei einer inkorrekten Stabilisierung beigebracht, als er sie bereits durch den Bruch erleiden musste. Besonders bei niederläufigen Hunden kann es deshalb besser sein, keine Stabilisierung zu versuchen, sondern stattdessen den sofortigen Weg zum Tierarzt anzutreten. Wird eine Stabilisierung selbst durchgeführt, muss der gebrochene Lauf gestreckt werden. Ein gut gepolsterter Verband wird angelegt. In den Verband wird eine Schiene eingearbeitet. Diese kann aus einem Ast bestehen und soll weitere Bewegung des gebrochenen Knochens verhindern. Auch hier gilt, decken Sie nach dem Schienen den verletzten Hund wärmend ein. Alle Hundeführer und Treiber können bereits vor Ort viel tun, um einen Jagdhund spätere Leiden zu ersparen.

Dazu ist es aber unbedingt notwendig, geeignete Kompressen, Verbandszeug oder Wundantiseptikum am Mann zu haben. Im weit entfernt stehenden Auto ist ein „Erste-Hilfe-Paket“ sinnlos.

Quellen: Wild und Hund, Tierarztpraxis, Wikipedia;

Niedergelassene Tierärztinnen und Tierärzte, die am tierärztlichen Notdienst im Gebiet unserer Hegegemeinschaften teilnehmen:

Tierarztpraxis Susanne Huber, Schopfäcker 5, 63937 Weilbach, Ortsteil Weckbach, Telefon 09373 - 204001

Tierarztpraxis Meinunger & Wölfelschneider, Bischofstraße 31, Miltenberg-Nord, Telefon 09371-8652