ZAHLEN, DATEN, FAKTEN
Streckenzahlen 2022/2023 im südlichen Landkreis Miltenberg

Alle Zahlen und Fakten sind erforscht, validiert oder verifiziert. Dennoch übernimmt die Redaktion keine Gewähr oder Haftung

 SCHALENWID

Jagdstrecke 2022/2023

(In Klammer Vorjahresstrecke)

REHWILD                                         644 Böcke                                     666 Geißen/Schmalrehe               569 Kitze                                         59   Stücke verendet aufgefunden     267 Verkehrsunfallwild

SCHWARZWILD                               67   Keiler (355)                               176 Bachen (265)                               395 Überläufer m (630)                 381 Überläufer w (633)                 325 Frischlinge m (642)                   375 Frischlinge w (729)

MUFFELWILD                                   5   Muffelwidder                                   6   Altschafe                                         17 Schmalschafe                             13 Schmalschafe 

ROTWILD                                Spessart   123 (154)           Odenwald   81   (84)                 Rotwildrandgebiet Spessart 9 (36)

 NIEDERWILD

Jagdstrecke 2022/2023

 

1   Fasan                                             3   Rabenkrähen                                 8   Ringeltauben                                 3   Eichelhäher                                   11 Elstern                                         13 Graugänse                                 15 Kanadagänse                               5   Stockenten                                   18 Feldhasen                                     6   Wildkaninchen                               1   Nutria

INVASIVE ARTEN

41   Nilgänse                                   139 Waschbären 

Die Waschbärstrecke steigt kontinuierlich an. Waschbären bedrohen stark unsere Arten-vielfalt. Jäger fordern die Ministerialbürokratie auf, auch mit Nachtzieltechnik die Jagd auf Waschbären zu erlauben, um Schäden einzudämmen. 

 

 RAUBWILD

Jagdstrecke 2022/2023

 

2     Baummarder                           108 Dachse                                   357 Füchse                                        9     Steinmarder

 

 

FALLWILD

Fallwildstrecke 2022/2023

(In Klammer Vorjahresfallwild)

268 Stücke Rehwild (237)                 8     Stücke Schwarzwild (29)             24   Füchse (9)                                   7     Feldhasen (0)                               13   Dachse (0)                                   9     Sonstiges Wild (2)

 

 

GESCHLECHTERVERHÄLTNIS REHWILD

Dringend Fleißarbeit geboten: Geschlechterverhältnis - Jagdstrategie und Jagdmethoden 

Ein Waldrevier verändert sich über die Jagdperioden hinweg, damit verändert sich auch das Waldbild und ebenso der Lebensraum unseres Rehwildes. So sollten sich Revierverantwortliche über die Jagdperiode mehrfach einen Überblick über die Verteilung des Rehwildes in ihrem Revier verschaffen. Über deren Territorien, über optimale und suboptimale Lebensräume. So können Revierverantwortliche ihre Jagdstrategie danach ausrichten und strategisch dort jagen, wo sich Rehwild konzentriert.

Zugleich sind Erkenntnisse über jahreszeitliche wie auch tägliche Aktivitätszyklen des Rehwildes einzubeziehen, damit Revierverantwortliche bei der Bejagung Phasen hoher Aktivität durch vermehrte Sichtbarkeit nutzen können. Es ist gegebenenfalls auch eine neue Herausforderung die auf Revierverantwortliche zukommt, bezüglich neuer Maßstäbe an Jagdstrategien oder an neue Jagdmethoden.

Ob Einzelansitz, Gruppenansitz, Pirsch, Lock-, Bewegungs- oder Intervalljagd, Jägerinnen und Jäger müssen sehr viel mehr flexibel denken und handeln. Definieren der Kernzonen mit optimalen Lebensräumen und hoher Lebensraumbonität ist wichtig. Wo vornehmlich vitale mittelalte Stücke beiderlei Geschlecht auftreten, sind die Randzonen jagdlich zu nutzen, dorthin werden schwächere und jüngere Stücke abgedrängt. Auch gemeinschaftlich intensivierte Jagdintervalle mit den Reviernachbarn, beispielsweise über angrenzende Feld- Waldgrenze oder Wald- Feldgrenze hinweg, können durchaus zu effizienten Jagstrecke beitragen.

Koordinierte revierübergreifende Gruppenansitze sind eine gute Jagdalternative. Alternativ zum täglichen Einzelansitz wird in der Regel weniger beunruhigt und gleichzeitig eine größere Zeit- und Raumabdeckung erreicht. Gegenseitige Absprachen wie das koordinierte Abbaumen und Bergen von Wild, kann beim Gruppenansitz hilfreich sein und bescheren größeren Jagderfolg bei weniger Jagddruck. Und gemeinschaftliches Handeln an sich erfährt einen neuen, sehr viel höheren Stellenwert. 

Männliches Rehwild

Grundsätzlich sollte der Abschussplan beim männlichen Rehwild - das sind Böcke und Bockkitze - mindestens 50 bis 65 Prozent bei einer „tragbaren“ Wilddichte des Gesamtabschusses betragen. Derselbe Grundsatz gilt für das weibliche Wild bei „tragbarer“ Wilddichte. Hierdurch soll ein Geschlechterverhältnis von 1:1 herbeigeführt bzw. erhalten werden.

Weibliches Rehwild

Der Abschuss von Schmalreh, Geiß und Kitz ist elementar wichtig und außerordentlich gewissenhaft durchzuführen. Unterstellt, Revierverantwortliche kennen ihren Rehwildbestand, sollten sie mittelalte Geißen schonen. Nichtführende, vitale und starke Geißen sollten nicht erlegt werden, diese könnten mit hoher Wahrscheinlichkeit ihre Kitze verloren haben. Sind diese vital und gesund, können sie bis ins hohe Alter führen. Somit sollte das das Augenmerk auf den Abschuss von Schmalrehen und Altgeißen gerichtet sein. Eine tragbare Wilddichte ist nur bei entsprechend hohem Kitzabschuss (Geiß- und Bockkitze) zu erreichen.

An weiblichem Rehwild sollen bis zu zwei Drittel an Geißkitzen und mindestens ein Drittel Geißen und Schmalrehe erlegt werden. Starke, kräftige Geißen sind die Voraussetzung für einen qualitativen Rehbestand. Schwache, adulten Geißen mit Wildbretgewichten von knapp 13kg im Durchschnitt, sind Indikator für einen eher hohen Rehwildbestand. Weibliche Stücke sollten rechtzeitig, d. h. immer zum jeweiligen Aufgang der Jagdzeit erlegt werden. Damit verschaffen sich Revierverantwortliche den Vorteil, der sich mit Aufgang der Jagdzeit bietet: Die Stücke sind nicht zu sehr heimlich, die Waldvegetation ist noch nicht üppig und das Wetter verschafft mehr Anblick und Erfolg.

Auch lassen sich Schmalrehe zum Beginn ihrer Jagdzeit eindeutig von adulten Stücken unterscheiden. Gerade Schmalrehe sind zu diesem Zeitpunkt im Kontrast zu noch tragenden oder säugenden Geißen gut anzusprechen. Grundsätzlich sollte mit dem Schmalreh-, Geißen- und Kitzabschuss unmittelbar zum jeweiligen Jagdbeginn gestartet werden. Dabei sollten vorrangig schwache Geißen und Kitze die schwächer als der Durchschnitt sind, ebenso spätsetzende Geißen ungeachtet ihrer Wildbretstärke, samt ihren Kitzen (Kitze vor der Geiß) erlegt werden. Springt eine Geiß nach dem Erlegen des Kitzes ab und wartet geduldig, kommt in den meisten Fällen das Stück meist zurück um nach ihrem Kitz zu suchen. Reicht das Büchsenlicht beim Abendansitz nicht aus, lohnt sich ein Ansitz an gleicher Stelle am darauffolgenden Tag.

Kitze 

Die Gewichtsdifferenz zwischen Septemberkitzen und Novemberkitzen in hiesigen Revieren beträgt im Durchschnitt nur rund ein bis knapp eineinhalb Kilogramm. Eine signifikante Gewichtszunahme ab November findet nicht mehr statt. Mit dem einsetzenden Laubfall werden die Aktivitätsphasen des Rehwilds zunehmend geringer, sie schonen sich und sind auf Wintermodus programmiert, die geringere Tageslichtmenge schränkt die Aktivität in jeder Hinsicht ein. Frühzeitig sollte die Jagd auf schwache Kitze, möglichst gleich zu Beginn der Jagdzeit.

Dies wiederum schont die Kondition der Muttergeißen, denn die Kitze säugen durchaus bis in den Oktober oder in den November hinein. Die Mortalität ist bei Rehkitzen immer besonders hoch, somit schöpfen Sie erfolgreich früh ab, was sich Mutter Natur im Laufe des Winters wegnimmt. Diejenigen Rehe die frühzeitig erlegt werden treten nicht mehr in Äsungskonkurrenz, dies wiederum kommt der körperlichen Konstitution und damit der Qualität der Rehwildpopulation insgesamt zugute.

Bei Zwillingskitzen stets das schwächere Kitz erlegen, wobei das Geschlecht unberücksichtigt bleibt. Bestenfalls umfasst der Kitzabschuss ein Drittel männliche und zwei Drittel weibliche Kitze. Schmalrehe, besonders die schwachen, sollten sofort mit Aufgang der Jagdzeit erlegt werden.
Zeitlich verzögerte Erlegungszeitpunkte bringen sehr viele Nachteile mit sich. Zeitdruck ist ein schlechter Jäger, er verhindert nämlich den gezielten Wahlabschuss. Im Herbst kämpft man nämlich nicht nur gegen den Faktor Zeit, denn durch Wetterunbilden über Tage hinweg oder fehlende Sonnenaktivitäten, verspricht ein Ansitz oder die Pirsch kein Erfolg.

Beiderlei Geschlecht

Das Verfärben unseres Rehwildes im Frühjahr und im Herbst ist ein wichtiger Parameter für den Gesundheitszustand und die Qualität des Bestandes. Erstreckt sich bei Rehwild der Haarwechsel über einen ausgedehnteren Zeitraum, könnte das Stück krank oder alt sein.

Fakt: Mehr Nahrung und gute Habitatqualität - bessere Kondition, höhere Fortpflanzungsrate
Fakt: Bessere Kondition der Geißen - mehr und stärkere Kitze, höhere Individuendichte
Resümee: Sichtbare Reduktion des Rehwildbestands durch jagdlichen Eingriff


Zuwachs

Zur Berechnung des Zuwachses bilden der Grundbestand und das Geschlechterverhältnis die Grundlagen. Der Zuwachs ist umso höher, je günstiger die Lebensbedingungen sind. Folgender Erfahrungswerte können angenommen werden: Beim Rehwild: 80 - 120 % aller Geißen und Schmalrehe.
In diesem Zuwachsrahmen sind die regelmäßigen, für die betreffende Wildart unter normalen Verhältnissen zu erwartenden Jungwildverluste, bis zum Beginn der Jagdzeit des Jungwildes bereits berücksichtigt. Bei einer tragbaren Wilddichte bestimmt sich der erforderliche Abschuss nach der Höhe des tatsächlichen Zuwachses. Ist der Wildbestand überhöht oder zu niedrig, oder in seinem Bestand gefährdet, so ist im ersten Fall der Überhang - wenn nötig auf einige Jahre verteilt - abzubauen. Im zweiten Fall ist der Abschuss so lange zu beschränken, bis der tragbare Wildbestand erreicht ist.

Vom Zuwachs sollte etwa die Hälfte erlegt werden. Das entspricht, wenn die Abschussplanung keine Veränderung der Wildbestandshöhe zum Ziel hat, zugleich der Hälfte des Gesamtabschusses. Die auf die einzelnen Altersklassen entfallenden Abschüsse sollen bei normalem Wildbestand so aufgeteilt werden, dass etwa 50 % bis 65 % auf die Jugendklasse, etwa 20 % auf die mittlere Altersklasse und etwa 30 % auf die obere Altersklasse entfallen. In der Jugendklasse finden sich Jährlinge, Schmalrehe und Kitze beiderlei Geschlecht. Für die Abschussauswahl der einzelnen Stücke ist in erster Linie die körperliche Verfassung maßgebend: Dies gilt insbesondere beim Zuwachs und in der Jugendklasse.

Kümmerer oder schwache Familienverbände holen in der Regel nicht mehr auf. Schwaches weibliches Wild jeder Altersklasse und solches mit schwachem oder spät gesetztem Nachwuchs ist mit diesem zu erlegen. Ein entsprechender Abschussanteil an Kitzen ist jedoch erforderlich, um den Abschuss von genügend Geißen der oberen Altersklasse zu ermöglichen und um Winterverluste zu vermindern. Die Erhaltung einer dem Wildbestand angemessenen Altersstruktur verlangt starke Eingriffe in den Zuwachs und in die Jugendklasse.

Altersaufbau

In freier Wildbahn sind die Abgänge beim Zuwachs, in der Jugend- und in der oberen Altersklasse am stärksten. Die mittlere Altersklasse weist die geringsten Abgänge auf. In ihr befinden sich die für die Fortpflanzung maßgeblichen (sozial reifen) Stücke und damit die Hauptträger einer Wildpopulation. Den natürlichen Auslesevorgängen hat sich die Regulierung der Wildbestände anzupassen.

Quelle: Churfrankenjäger.de/Zundel/Ueckermann/Stubbe et al.

SCHWARZWILD IST ALLESFRESSER ABER KEIN AASFRESSER

At varius vel pharetra vel turpis

Schwarzwild ist Allesfresser aber kein Aasfresser

Schwarzwild ist Allesfresser und kein Aasfresser, daher spielen Schwarzwildaufbrüche, Schwarzwildkadaver oder Zersetzungssubstrate bei der Nahrungsaufnahme eine marginale Rolle. Die Theorie, Schwarzwildaufbrüche oder Zerwirkreste diene dem Schwarzwild als sehr wichtige Proteinquelle, ist unzutreffend. Auch aus hygienischen Gründen und den Gefahren einer epidemischen Kontamination anderer Säugetiere (AK), sollte das gesetzeskonforme Ausbringen vorgenannten Entsorgungsmaterials mit Augenmaß erfolgen.

Während zu Beginn der 1980er Jahre die anfallenden Mengen an Schwarzwildaufbrüchen, Zerwirkreste usw. in Unterfranken mit etwa 1.100 Individuen sehr überschaubar waren, schlagen heute Mengen von über 19.000 Individuen zu Buche. Unter Berücksichtigung dieser exorbitanten Größenordnung anfallendes Entsorgungsmaterial erlegten Schwarzwildes in den Jagdrevieren zu verbringen ist aus heutiger Sicht nicht mehr zeitgemäß. Die Darreichung anfallenden Entsorgungsmaterials von Schwarzwild in den Revieren zudem überflüssig. Um den Revierinhabern das Entsorgen dieses Entsorgungsmaterials zu erleichtern, haben hierfür Landkreise Wildkonfiskat-Sammelstellen für die Jägerschaft eingerichtet. Die Ergebnisse verschiedener wissenschaftlicher Studien belegen und veranschaulichen sehr deutlich: Schwarzwild frisst tote Wiederkäuer, aber keine verendeten Artgenossen oder Teile hiervon. Schwarzwild lässt konspezifische Individuen „links liegen“.

So führte MEYNHARDT aus, dass in den Urwäldern von Bialowesh LEBEDEWA nach der Untersuchung der Mageninhalte dokumentierte, dass durchschnittlich 12,4% an animalischer Nahrung aufgenommen wurden. JANDA stellte bei seinen Untersuchungen fest, dass in den Mittelgebirgen von Stiavnica 13,2% an animalischer Nahrung aufgenommen wurde. Die animalische Nahrung beinhaltet alle aufgenommene Nahrungsmatrix, also das gesamte Spektrum an tierischen Nahrungsbestandteilen. Bei den Wirbellosen wurden hauptsächlich Insekten, Würmer und Schnecken gefunden, an Wirbeltieren konnten Mäuse, Feuersalamander, Aufbrüche von Rehwild und Hasenhaare nachgewiesen werden, sie waren in allen Monaten nachzuweisen. In jedem fünften Magen wurden Mäuse gefunden, Regenwurmborsten in 43% der Mägen. Insgesamt stammen 37% der Gesamtnahrung aus der Fütterung. BRIEDERMANN stellte folgendes fest: „Unsere bisherigen Untersuchungen ergeben gegenüber den zitierten Arbeiten ein anderes Bild, und zwar umso mehr, je stärker das Gebiet unter dem Einfluss intensiver Land- und Forstwirtschaft steht … Der Anteil animalischer Nahrung ist mit etwa 4% gering und während des ganzen Jahres verhältnismäßig konstant. Mit Ausnahme der Periode Mai bis Juni ist die animalische Nahrung und der Anteil grüner Pflanzenteile kaum von Bedeutung …“ [1].

Aus dem Abschlussbericht des Arbeitsbereichs Wildökologie und Jagdwirtschaft des Forstzoologischen Instituts der Universität Freiburg 

1998 wird desgleichen deutlich, dass Schwarzwild tierische Nahrung verschmäht. Es wurden 430 Mageninhalte vom Schwarzwild aus 12 verschiedenen Naturräumen in Baden-Württemberg analysiert. Darunter auch der südliche Odenwald um Heidelberg, Neckargemünd, Schönau und Eberbach, quasi in unserer unmittelbar räumlichen Nachbarschaft. Aus vorgenannten Städten und Gemeinden dieses Habitats wurden 93 Mageninhalte von Schwarzkitteln aller Altersklassen beprobt. Alle Kalendermonate konnten mit Material abgedeckt werden. Ein Viertel der Sauen, deren Mägen untersucht wurden, sind während dem Ansitz an Kirrungen erlegt worden. 16% der erlegten Individuen sind zufällig vom Ansitz aus, 25% auf Drückjagden und 7% auf andere Jagdarten wie beispielsweise Nachsuchen der beim Pirschen erlegt worden. Die Pflanzliche Nahrung erreichte Werte von ≥ 95%. Bezogen auf alle bisher untersuchten Mageninhalte dominiert bei den ausgeschiedenen Nahrungskomponenten das Getreide aus der Fütterung mit 37%.

Des Weiteren:

  • Mast 19%
  • Gräser und Kräuter 17%
  • Getreide aus der Feldflur 7%
  • Wurzeln 5% Apfeltrester 3%
  • Streu- und Holzreste 2%
  • Zuckerrüben 2%
  • Obst <1%
  • Pilze <1%
  • Tierische Nahrungsbestandteile 4%

Feldfrüchte machen 7% und die sonstigen pflanzliche und tierische Nahrung 56% aus. In den Wintermonaten spielt die Nahrung aus der Fütterung mit ca. 41% unabhängig von der Jagdart eine bedeutende Rolle. In den Mägen des Schwarzwildes, die in der Feldflur erlegt wurden, stammten ca. 15% der Nahrung aus der Fütterung. [2].

Resultat einer Studie des Bundesforschungsinstituts für Tiergesundheit (FLI)

Aus deren Resultat vom Januar 2109 geht hervor, wie sich Schwarzwild gegenüber toten Artgenossen verhalten. Dabei wurden 2018 an 9 Standorten im Stadtwald Greifswald 32 Wildschweinkadaver für eine Verhaltensstudie verbracht. Die Studie verdeutlicht wissenschaftlich, dass Schwarzwild gegenüber toten Artgenossen Interesse zeigten, aber auf Distanz blieben. Vor allem dann, wenn die ausgelegten Kadaver frisch, mit Maden bedeckt oder aus den verwesenden Kadavern Körperflüssigkeiten und Blut austraten. Nahmen die Sauen direkten Kontakt mit den verendeten Artgenossen auf, schnüffelten sie kurz an den Kadavern oder schoben sie beiseite. Bei vorangeschrittenem Zersetzungssubstrat, sobald der Kadaver nicht mehr frisch war, wühlte Schwarzwild meist intensiv im umliegenden Boden um die Kadaver herum.

Es ergab keinen Hinweis darauf, dass sich Wildschweine für Maden, Larven o. ä. an Schwarzwild-Kadavern interessieren. Ebenso war kein Kannibalismus unter dem Schwarzwild zu beobachten, allerdings kauten vor allem Frischlinge und Überläufer an blanken Knochen herum, die nach der Skelettierung je nach Kadavergröße und Jahreszeit (Winter) mehrere Monate dauern kann. Im Sommer wälzten sie sich in alten Kadaverresten und in der Zersetzungsmatrix. Die Schwarzwild-Kadaver wurden von 22 verschiedenen Tierarten aufgesucht, darunter waren 5 Aasfresser. Innerhalb des gleichen Zeitraums wurden 445 Besuche durch Wildschweine dokumentiert, meist für 2-3 Minuten. Hiervon fanden 147 Besuche mit einer direkten Kontaktaufnahme statt. Mindestens 30 verschiedene Sozialverbände, mit mindesten 200 Individuen besuchten die Ausbringungsstandorte. Die ersten Besuche fanden zwischen Tag 1 und Tag 25 statt, ein direkter Erstkontakt zwischen Tag 1 und Tag 43. [3].

Quellenangaben

[1]. Quelle: Meynhard (1977), mein Leben unter Wildschweinen. [2]. Quelle: Raumnutzung und Ernährungsbasis von Schwarzwild, Eisfeld/Hahn, 1998, Wildökologie und Jagdwissenschaft Forstzoologisches Institut Universität Freiburg. [3]. Quelle: Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, Friedrich-Loeffler-Institut, Carolina Probst, Anja Globig, Bent Knoll, Franz J. Conraths, Klaus Depner, Grüne Woche, 25. Januar 2018 „Epidemiologie der ASP“.

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